In Zusammenarbeit mit u.a. Label Noir und der Lettrétage präsentiert Drama Panorama e.V. eine literarisch-performative Veranstaltungsreihe mit Theatertexten aus Frankreich und Belgien. In verschiedenen Berliner Spielstätten laden die Veranstalterinnen von Oktober - November 2020 zu öffentlichen Paneldiskussionen, szenischen Lesungen und Performances.
Die große Bärin von Pendia Diouf
Lesung am 9.10.2020 im Lettretage
mit: tba
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin und der Übersetzerin statt.
Regie: Lara-Sophie Milagro
Übersetzung: Yasmine Salimi
Moderation: Charlotte Bomy/Lisa Wegener
Verdolmetschung: Anna Bodenez
La Grande Ourse („Die große Bärin“) von Penda Diouf ist ein Bühnentext in Form eines fantastischen Märchens, das die Abgründe einer zeitgenössischen Gesellschaft beschreibt: Eine Mutter wird von der Polizei festgenommen, weil sie ein Bonbonpapier auf die Straße geworfen hat. Obwohl die Anschuldigung absurder nicht sein könnte, kommt es zur Verurteilung. Um ihrem Schicksal zu entkommen, beschwört sie die Kräfte der Natur, um sich in eine Bärin zu verwandeln.
Die Schauspielerin/Autorin/Regisseurin Lara-Sophie Milagro des afrodeutschen Künstler*innenkollektivs Label Noir übernimmt die Regie und sorgt dafür, dass der Text seine poetische, surrealistische und gesellschaftskritische Kraft entfaltet, die er aus dem Nebeneinander verschiedenster Stimmen und Motive bezieht: die gesellschaftliche Norm, die Willkür der Justiz, rassistisch motivierte Diskrimination.
Love is in the hair von Laetitia Ajanohun
Lesung am 22.10.2020 im Lettretage
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin und der Übersetzerin statt.
mit: Maya Alban- Zapata, Lamin-Leroy Gibba & Asad Schwarz
Regie: Miriam Ibrahim
Übersetzung: Yvonne Griesel
Moderation: Charlotte Bomy/Lisa Wegener
Love is in the hair ist so etwas wie eine Partitur gegen das Schweigen. Es sprechen die Stimmen Schwarzer Frauen und Männer, die in Frankreich leben. In rhythmischen Dialogen entspannt sich eine Debatte über Rassismus im Job, in Beziehungen, im öffentlichen Raum: eine vielstimmige Zeug*innenschaft mit als verbindendem Motiv die Erfahrung, auf ethnisierende Zuschreibungen reduziert zu werden und das Gefühl des Fremdsein in einem Land, in dem sich afropäische Menschen noch immer nicht zuhause fühlen können.
Ein Projekt von Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e.V.
Partner*innen: Lettrétage, Label Noir
Gefördert durch: Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Institut français Deutschland, Stiftung Preußische Seehandlung
Der Köter von Eva Doumbia
Lesung am 19.11.2020 im Lettretage
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin und der Übersetzerin statt.
mit: Dela Dabulamanzi, Zandile Darko, Lamin Leroy Gibba, Alessija Lause, Samuel ZekariasRegie: Dela Dabulamanzi
Übersetzung: Akilah Güç
Moderation: Charlotte Bomy/Lisa Wegener
Verdolmetschung: Anna Bodenez
Le Iench (L’Avant-scène théâtre, 2017) erzählt die Geschichte einer Familie malischer Herkunft in einer Siedlung in der französischen Provinz. Der älteste Sohn, Drissa, wünscht sich seit seiner Kindheit einen Hund. Doch der Alltag, sei es in der Schule, in der Disko oder auf der Straße, hält für einen Schwarzen Jugendlichen im heutigen Frankreich weit weniger Erfreuliches bereit. Die Szenen eines alltäglichen aber bewegten Lebens wechseln sich ab mit einer Litanei von Namen und Daten jener Jungen, die unter den Schlägen der französischen Polizei zu Tode gekommen sind.